Auch uns Computerenthusiasten bleibt es nicht erspart, sich mit der heutigen "Genderproblematik" in der deutschen Sprache zu beschäftigen. Wir haben daher beschlossen, uns dem Thema mit Logik zu nähern.
Männliches Generikum: Früher war der Gattungsbegriff fast immer maskulin konnotiert. Dabei spielte das Geschlecht praktisch keine Rolle, die Endung -er zielte auf den Beruf, die Tätigkeit. Sie leitet sich von der lateinischen Endung -or ab. Falls explizit weibliche Personen gemeint waren, konnte man das durch die Endung -in ausdrücken. Für männliche Personen war demgegenüber keine spezielle Form nötig, was aus unserer Sicht ein logischer Mangel ist.
Daher unser Rationale:
Die Verwendung der somit mehrdeutigen, grammatikalisch maskulinen Begriffe (Männer oder alle) ist logisch unpräzise geworden. Daher definieren wir die alte grammatikalisch maskuline Form als grundsätzlich für alle Geschlechter bzw. Entitäten geltend. Konsequenterweise wenden wir sie nicht mehr an, wenn ausschliesslich männliche Personen gemeint sind. Ähnlich halten wir es mit den auch vorkommenden weibliche Generika wie Person, Koryphäe, Geisel, Katze u.a.m. Dort sind stets beide/alle Geschlechter gemeint.
Linguistisch benötigen wir für die rein männlichen Begriffsformen eine passende Form. Im Beispiel Lehrer könnte die wie folgt lauten:
Lehrerer (oder männliche Lehrer, Lehrerich, Lehrersmann) = nur m
Lehrerin (oder weiblicher Lehrer) = nur w
Lehrer = alle, m und w und eventuell andere
Weil es aber recht selten vorkommt, dass wirklich nur Lehrerer, also männliche Lehrer gemeint sind, kann man weiterhin fast immer den Begriff Lehrer verwenden, auch dann, wenn es sich zufällig um männliche Personen handelt. Und eben vor allem, wenn der Anteil der Geschlechter gar nicht bekannt oder auch nur hypothetisch ist.
Wir sehen in unserer logisch hergeleiteten Herangehensweise nur Vorteile:
geringe Änderung in Sprache und Schrift, da sehr selten nötig
bessere Lesbarkeit in der Schrift und keine Missverständnisse beim Sprechen
nachvollziehbare Logik
grammatikalisch einfacher, da Abgrenzung und Deklination unnötig werden
kürzer als die jetzt propagierten Genderformen mit Interpunktions- und Sonderzeichen oder Grossschreibung mitten im Wort - hier sind unserer Meinung nach die rein männlichen neuen Formen das geringere Problem
Abkehr von der oft unnötigen Unterteilung der Menschen in Geschlechter, wenn es um Tätigkeiten und Berufe geht
bessere Symmetrie aller Geschlechter in der Sprache, was auch der biologischen und sozialen Entwicklung entspricht
Wir erleben zurzeit einen sprachlichen Wandel, der keinesfalls vollzogen ist. Warum nicht etwas Neues ausprobieren, wenn es doch so wenig Umstände macht?
Dazu noch eine historische Anmerkung: In der Frommen Helene von Wilhelm Busch - nota bene vor mehr als 100 Jahren geschrieben - heisst es in der Wallfahrt mehrmals "hierbei schaun sich innig/grollend/traurig an, Pilgerin und Pilgersmann". Und Busch hat sogar noch einen geschlechtsübergreifenden Begriff in der Tüte, nämlich: Pilgersleut, sozusagen als neutrales Generikum im Plural.