Der HP 9830A ist - wie schon beschrieben - einer unserer ersten PCs im Museum. Er wurde schon im Gymnasium Bäumlihof ausgestellt, stammt er doch aus der Anfangszeit des Informatik Unterrichts dort. Er war lange Zeit neben den sog. dummen Terminals das einige Gerät, an welchen die Schüler des GB Anfang der 80ger Jahre die Anfangsgründe der Informatik erfuhren, bis es dann zur sensationellen Anschaffung unser CBM - PCs kam.
Der HP eignet sich auch gut dafür, ein so altes Gerät mit Tonbandkassette als Speicher vorzuführen. Unsere Gäste schätzen es durchaus, eine Eingabe selbst durchzuführen und erst noch eine "Eintrittskarte" auf Thermopapier ausgedruckt zu erhalten.
Dumm war bisher nur, dass diese Eintrittskarte noch auf den total veralteten Informationen aus der GB-Zeit beruhte, welche dem neuen Status unseres Museums als Computer Museum beider Basel überhaupt nicht gerecht wurde. Neben den antiquierten Daten kam noch hinzu, dass der Besucher nur die Initialen, nicht aber den vollen Namen, eingeben konnte.
Jürgen hatte das Programm dafür noch im GB geschrieben. In seiner Erinnerung war die Programmierung aufwendig gewesen, so dass keiner die Energie aufbrachte, das Programm à jour zu bringen. Zudem sind nicht alle Kassettentonbänder geeignet, so dass wir manchmal doch recht verzeifelt waren, wenn wir ein Programm nicht abspeichern konnten.
Als wir uns dieser Tage ergiebiger mit dem Gerät beschäftigten, merkten wir, wieviel in der alten Kiste steckt und dass die Programmierung eigentlich recht einfach ist. So haben wir die Befehle print und disp(lay) unterscheiden gelernt, die Befehle wait (erspart eine Warteschlaufe) und ren(ame) gefunden. Letzter Befehl ist sehr hilfreich, wenn zwischen die Zehnerschritte 10, 20, 30 ... neue Zeilen 15, 16 usw. eingefügt wurden und mittels ren das Programm wieder in Zehnerschritten erscheint.
Das Ergebnis ist nun ein hübsches Programm, welches folgenden Text ausgibt, wenn der Benutzer seinen vollen Vornamen eingibt.
Kleiner Nebeneffekt: Die Eingabe von mehr als einem Zeichen erfordert den dim Befehl (z.B. dim[10] für die Eingabe bis zu 10 Zeichen). Aber leider fanden wir auf der Tastatur diese Zeichen nicht. Entnervt vom Suchen probierten wir dann mit runden Klammern. Damit gings dann, und auf dem Ausdruck waren sie wie von Zauberhand in die ekligen Klammern verwandelt.
Ein hübscher Nebeneffekt ist, dass man nun auch den Nachnamen im Programm zu verwenden kann. Wir denken weiter, dass unsere Besucherinnen und/oder ihre männliche Begleitung, auf diesem Gerät einen Einstieg in Basic erleben können, statt auf den etwas späteren Commodore/Schneider/IBM PCs.
Der 9830A ist aber bei weitem nicht das einige Gerät von HP in unserem Museum. Trotz des bekannten, ja schon fast berühmten Namens, sind die HP Exponate nicht so bekannt wie die der Firmen IBM, Commodore, Atari und Schneider, und sie sind schon sehr verteilt auf die verschiedenen Abteilungen unserer Ausstellung.
Im Archiv ist eine Episode beschrieben, als ein anderes HP Gerät plötzlich seinen Geist aufgab, zu einer Zeit, als wir drei, Jürgen, Sven und Gerald noch recht unerfahren bezüglich der Reparatur unserer Geräte waren und unsere heutigen Spezialisten noch nicht auf der Matte standen. Wie froh waren wir damals, als wir es dennoch schafften, ihn wieder zum Leben zu erwecken: HP150 geht wieder.
Wir haben aber vor, auch den anderen Geräten von HP auf unser Seite den ihnen gebührenden Platz zu geben.