1987 brachte Iomega das Nachfolge Modell der Bernoulli Box I auf den Markt, die Bernoulli Box II. Mit dem gleichen Prinzip, aber mit kleineren Disketten, 5¼ Zoll. Zuerst auch nur mit 20 MB, dann bald darauf mit 44 MB bis zum Maximum von 230 MB später. Solche Laufwerke für 90 MB und 150 MB sind ja alle in unserem Museum vorhanden und funktionieren. Sie sind abwärtskompatibel.
Das LW mit 20 MB ist aber etwas besonders: Nur auf diesem LW laufen Disks mit 20 MB. Alle nachfolgen Laufwerke sind auch abwärts kompatibel. Aber 20 MB Disketten kann nur auf dieses schreiben und lesen.
Der Controller ist der gleiche wie beim 8Zoll Laufwerk und das Kabel auch. (37pin).
Die späteren Modelle brauchten dann keine speziellen SCSI Controller mehr.
Es gab auch Modelle für den Mac. Dort waren die Laufwerke übereinander, damit sie die gleiche Dimension hatten wie die Mac´s. Auch brauchten die Laufwerke für den Mac keine speziellen Controller, da sie schon SCSI Controller intern hatten.
Auf Ebay habe ich ein Laufwerk und Disketten dazu gefunden. Dieses habe ich dann an das Stromnetz angeschlossen und eine Disk hinein geschoben. Und ... o Wunder: nach all den Jahren funktionieren sie noch perfekt und starten problemlos auf. Einen Treiber hatte ich (SCSI 5.0) und den konnte ich leicht installieren. Also, nun neu aufstarten. Der Controller wird zwar erkannt, die Disketten aber leider nie.
Das hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe daher noch andere Laufwerke ausprobiert. Am Schluss, nach ellenlangen Versuchen, hat es schliesslich geklappt.
Was es dabei alles zu beachten gibt:
Die Laufwerke sind hoch sensibel in Bezug auf Elektrostatik. Eine Warnung steht ja auch zwei mal auf jedem Laufwerk.
Es kann sein, dass alles perfekt funktioniert. Steckt man dann irgendein Kabel um, so gibt es oft Fehlermeldungen.
Die SCSI Controller PC2-50 und PC2B-50 und PC4 sind die gleichen wie für die Bernoulli Box I. Wobei «B» für Boot steht. Aber nur der PC2B-50 Controller funktioniert.
Der Controller PC4 ist ein spezieller ISA Controller, EISA. Aber ein Motherboard mit so einem Steckplatz habe ich nicht.
Das linke LW ist das «Master» Laufwerk, das rechte das «Slave». Man erkennt das sofort, wenn man die Abdeckung der Laufwerke öffnet. Auf dem linken LW ist sehr viel mehr Elektronik verbaut, als auf dem rechten.
Die linken Laufwerke machen alle Probleme. Nur eines habe ich gefunden, das funktioniert. Aber leider nur für eine Stunde. Dann war auch dieses defekt.
Die rechten «Slave» Laufwerke funktionieren alle.
Jetzt endlich funktioniert die Bernoulli Box II einigermassen, mit der erwähnten Einschränkung: Beim Aufstarten werden der Controller und die Laufwerke erkannt und als D: und E: erstellt. Aber nur das rechte LW E: funktioniert, das linke nicht.
Dieses kann man aber direkt ansteuern von C: aus.
Oder man kann - in - Windows 3 mit >Win starten. Dort habe ich 2 Icons erstellt, damit man schnell in die Menus kommt. In Windows selber werden diese 2 Laufwerke auch erkannt. Man kann damit arbeiten wie mit einer Floppy Disk.
Bildschirmanzeige in DOS 3.0 ...
(Kopieren von B: nach D:)
... und in Win 3.1
(Utilties)
Es gibt dazu noch eine spezielle Reinigungs-Disk wie bei der Box I. Diese muss man ab und zu hineinschieben, mit Reinigungs-Flüssigkeit benetzen und dann von Hand 20-30 mal hin und her bewegen. Bei den nachfolgenden Laufwerken mit höherer Kapazität ist das dann nicht mehr nötig.
Zum Beachten:
1. Alle Laufwerke benötigen -alle- eine Spannung von 115V. Man braucht also einen Trafo 230/115V.
2. Eine Disk einführen kann man nur, wenn das Laufwerk Strom hat.
Um eine Disk zu entnehmen, den grauen Knopf vorne drücken. Dazu muss das Laufwerk ebenfalls Strom haben.
Über dieses Laufwerk hab ich keinerlei Dokumentation gefunden im Netz.
Jetzt hoffe ich hiermit eine Lücke geschlossen zu haben.